MUSIK IM KLOSTER ALTFRIEDLAND
Klosternetzwerk
D o k u m e n t a t i o n
Mit der im Sommer 2005 abgeschlossenen Restaurierung und Erweiterung der Klosterruine Altfriedland wurde ein bedeutender Ort für die brandenburgische Kultur- und Geistesgeschichte erneut sichtbar gemacht. Das vermutlich um 1230 gegründete Frauenkloster gehörte zu den wohlhabenden und wirtschaftlich starken Niederlassungen des Zisterzienserordens im Nordosten Deutschlands. Die in zahlreichen Quellen dokumentierte kulturelle und baugeschichtliche Ausstrahlung der 1568 aufgelösten Abtei dokumentiert die zentrale Bedeutung des Ortes für die religiöse und ökonomische Entwicklung der Region im ausgehenden Mittelalter.
Der Wiederaufbau der Klosterruine und die bauliche Sicherung der Anlage waren nach über 400 Jahren zweckentfremdeter Nutzung und Verfall ein bedeutender Schritt für die kulturtouristische Entwicklung des Ortes und der Region. Die Entwicklung, Förderung (EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+; Mittel des Ministeriums für ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz und der Agentur für Arbeit) und Finanzierung des einzig (als Ruine) erhaltenen Klosters im Landkreis Märkisch-Oderland zu einem erstrangigen Kulturstandort in Brandenburg ist der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Lokalen Aktionsgruppe Märkische Schweiz e.V. (LEADER+-Region), der Gemeinde Altfriedland und dem dortigen Verein Langes Haus, dem Amt Neuhardenberg und dem Landsamt für Denkmalpflege zu verdanken. Die Planung und Baubetreuung erfolgte durch das Architekturbüro Seemann, Hoppegarten. Hieran war ein Nutzungskonzept gekoppelt, das die Räumlichkeiten des historischen Gebäudes durch die Einrichtung von Künstlergarderoben, öffentliche Toiletten, Bestuhlung und Bühnentechnik als kulturelles Zentrum für Konzertveranstaltungen und Ausstellungen vorsah. Damit waren die Voraussetzungen für die Realisierung eines Klosterfestivals gegeben, das im Sommer 2005 erstmalig stattfand und auf Grund des großen öffentlichen Zuspruchs in den Jahren 2006, 2007 und 2008 wiederholt wurde. Unterstützt wurden diese Veranstaltungen auch durch einen Zusammenschluss von Vereinen, Künstlern, Landwirten, Handwerkern, Ingenieuren, Musikern, Kulturmanagern sowie ab 2006 auch durch Mittel und Spenden des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der EWE Stiftung, Stiftung für Deutsch-polnische Zusammenarbeit, Stiftung der Sparkasse Märkisch Oderland und der Kreisverwaltung Märkisch Oderland.
Grundkonzept dieses Klosterfestivals ist die Präsentation der Anlage in Form einer sommerlichen Konzertreihe und eines groß angelegten "Klosterfestes". Durch eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Veranstaltungen soll das gesamte Areal, bestehend aus dem nahezu vollständig erhaltenen Refektorium, dem Klosterhof mit Kreuzgang, dem Klosterladen, der Kirche und der idyllischen Umgebung mit Wiesen und Klostersee in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden: als einzigartiges Ensemble einer Verbindung von Natur, historischer Architektur und Kultur.
Das Refektorium mit Sterngewölbe und exzellenter Akustik ist geradezu prädestiniert für die Etablierung einer Reihe von Konzerten mit anspruchsvollen Themen. In den vergangenen vier Jahren standen die Musik des Mittelalters, der Renaissance, des Früh- und Hochbarock im Zentrum des Festivals und der an den Wochenenden im August parallel dazu stattfinden Konzerte im Refektorium bzw. der Klosterkirche. Es hat sich gezeigt, dass die Alte Musik in unvergleichbarer Weise zur Geschichte des Ortes und der reizvollen Atmosphäre der mittelalterlichen Architektur passt. Die Errichtung der Klosterschänke auf Resten der alten Klosterfundamente, die im Frühjahr 2009 abgeschlossen wurde, ist in wichtiger Schritt zur wirtschaftlichen Nutzung der Anlage und Bewirtung der Besucher. Die geplante Neugestaltung des Klosterumfeldes mit den dort im wesentlichen abgeschlossenen Ordnungsmaßnahmen, die Errichtung eines neuen Schutzdaches über der Klosterruine und die Neunutzung des ungenutzten Gutshauses (z.B. als Hotel) sind ebenso Projekte, die in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, interessierten Investoren und mit europäischen Initiativen zur Förderung der regionalen Infrastruktur realisiert werden sollen. Alle Projekte tragen dazu bei, dass Altfriedland sich mit seiner einmaligen Lage zwischen Kloster und Klietzersee zu einem touristisch herausragenden Ort in der östlichen Region des Landes Brandenburg weiter entwickelt.PROJEKTE
In 2009 wird das Kloster in das Deutsch-Polnische LEADER-Projekt „Kulturbrücke über die Oder“ der Lokalen Aktionsgruppe Märkische Seen e.V. und der Fundacja Zielonej Odry i Warty einbezogen. Gotische Kirchen, Klöster und Kapellen auf beiden Seiten der Oder in der alten Kulturlandschaft Lebuser Land wurden als Schauplätze dieser grenzüberschreitenden Begegnungen ausgewählt. Acht Veranstaltungen vom 8. August bis zum 6. September 2009 in landschaftlich reizvollen Orten (Altfriedland, Cwarszczany, Slonsk, Lietzen-Nord, Müncheberg, Osno Lubuskie, Goscikowo/Paradies) erlauben Besuchern durch gemeinsames Hören von Musik, Erkunden von Geschichte, Entdecken von historischen Landschaften und Architekturen, Reisen, Reden und Genießen regionaler Spezialitäten eine nachhaltige interkulturelle Verständigung zu erfahren (Karten: Tel. 0049-(0)33476-60477, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; www.kulturfeste.de, Bustransfer von Berlin nach Polen). DAS KLOSTER
Kulturförderverein Kloster Altfriedland e.V.
Dieter Arndt
Fischerstr. 8
15320 Neuhardenberg OT Altfriedland
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tel.: 0172-8884006