In einer Waldlandschaft zwischen Klostersee und Kietzer See liegt auf einer Landzunge Altfriedland.

Schon sehr lange haben Menschen an dieser geschützten Stelle mit fischreichen Gewässern gesiedelt. Auf dem Gebiet des ältesten Ortsteils Kietz lag einmal ein slawisches Fischerdorf. Urkundlich erwähnt wird Altfriedland erstmals 1271 als "Vredelant", nachdem das Zisterzienserinnenkloster gebaut wurde.

 {gallery}fotos_altfriedland{/gallery}Fotos: © Yvette Thormann



Dessen Klosterruine ist zweifellos das beeindruckendste Gebäude des Ortes. Erhalten sind noch der Kreuzgang und der Speisesaal mit seinem Kreuzgewölbe. Der Verfall des ursprünglich zweistöckigen Gebäudes begann bereits ab Mitte des 16. Jahrhunderts, nach der Säkularisierung des Nonnenklosters. In den folgenden Jahrhunderten wurde es als landwirtschaftliches Lager und als Brennerei, später auch als Notunterkunft genutzt. Wegen Vernachlässigung stürzte in den 1960er Jahren das Dach ein. Als die Dorfbewohner die maroden Balken mit Seilen und einem Traktor herunterzogen, brachen die Mauern des oberen Stockwerks ein. Danach verfiel das Gebäude zunehmend. Erst in den 1980er Jahren wurde zum Schutz ein freistehendes Dach errichtet, das 1995 erweitert wurde.

 {gallery}altfr_refektorium-konzerte{/gallery}Fotos: © Ernst Herzog



Zur Zeit ist das Gebäude gesperrt, weil eine Renovierung bevorsteht. Deshalb findet das Konzert in der benachbarten Klosterkirche statt. Für die Besucher der Kulturbrücke-Veranstaltung wird es jedoch eine Führung durch die Refektoriumsruine geben.

{gallery}fotos_konzert_altfriedland_20120901{/gallery}Fotos: © Yvette Thormann



Die Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert wurde im Laufe der Zeit mehrfach überbaut. Nach der Reformation stand die frühgotische Feldsteinkirche fast 200 Jahre leer. 1734 wurde sie in ihrer heutigen Gestalt wiederaufgebaut. Vom originalen Gebäude sind unter anderem die Fußbodensteine mit einer markanten, eingemauerten Rosette erhalten. Interessant: In einem Stein des Bodens lässt sich sehr deutlich der Abdruck einer Hand erkennen. "Die Teufelsklaue" nennt ihn der Volksmund. Der Legende nach soll der Widersacher seine Kralle in den Stein gehauen haben aus Wut darüber, dass sich ihm eine Novizin verweigerte. Vielleicht aber hat sich hier vor fast 800 Jahren auch ein Backsteinarbeiter mit seinem Handabdruck im weichen Ton verewigt.